BikeDetect diskutiert mit internationalen Radverkehrsforschenden die Potentiale der verbesserten Detektion von Radfahrenden im Straßenverkehr

Das Forschungsprojekt BikeDetect hat sich erstmalig einem internationalem Fachpublikum präsentiert, um Potentiale des Ansatzes zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vulnerabler Verkehrsteilnehmender zu diskutieren. Im Rahmen eines interaktiven Workshopformates, welches Bestandteil des 9. Jahrestreffens des Cycling Research Boards war, konnten in einem interdisziplinären Fachgremium Potentiale und weitere Entwicklungsmöglichkeiten unseres Forschungsprojektes im Amsterdam diskutiert werden. Einen inhaltlichen Schwerpunkt der Konferenz, die über drei Tage auf dem Roeterseiland Campus der Universität Amsterdam (Niederlande) stattfand, bildete das Thema „Technology and data as barriers and enablers“.

In insgesamt drei Kleingruppen wurden die Potentiale des BikeDetect Ansatzes zur Erhöhung der Verkehrssicherheit von Radfahrenden in einem interdisziplinären Kreis diskutiert. Foto: Annarita Leserri.

In seinem Kurzvortrag ging Projektleiter Johannes Schering (VLBA) kurz auf den aktuellen Entwicklungsstand von BikeDetect ein. Die Sensoren wurden durch iotec inzwischen erfolgreich ausgewählt und getestet, sodass der Feldtest im Straßenverkehr der Stadt Osnabrück in den kommenden Wochen umgesetzt werden kann. Im Anschluss an die Präsentation wurde das Thema in drei Austauschrunden mit dem Fachpublikum diskutiert. Einige der Teilnehmenden blicken dem Thema BikeDetect und einem entsprechenden Fahrassistenten für den motorisierten Verkehr skeptisch entgegen. Geschäftsinteressen könnten gegenüber dem eigentlichen Ziel, der Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrende, überwiegen. Andere Teilnehmende betrachten das Forschungsthema mit größerem Optimismus und wünschen sich aus Sicht des Autofahrenden eine entsprechende Unterstützung zum Schutz Radfahrender während der Fahrt. In der dritten Gruppe wurde diskutiert, ob ein entsprechender Fahrassistent bei Neuwagen in Zukunft verpflichtend eingeführt werden könnte. Weitere Anwendungsmöglichkeiten (z.B. stationäre Nutzung des Sensorsystems) wurden ebenfalls vorgeschlagen.

Die jährlich stattfindende Cycling Research Board Konferenz richtet sich an Forschende sowie Praktikerinnen und Praktiker, die in ihrer Arbeit Berührungspunkte mit Radverkehrsthemen aufweisen. Das Cycling Research Board Annual Meeting (CRBAM) bietet dabei eine Plattform, um mit Expertinnen und Experten aus der gesamten Welt in Austausch zu treten. Das Programm der diesjährigen Ausgabe beinhaltete neben verschiedenen europäischen Projekten auch Beiträge u.a. aus Brasilien, Kanada oder Singapur. Die insgesamt 10. Ausgabe der Fahrradkonferenz wird 2026 in Gent, Belgien, stattfinden. Wir bedanken uns beim Urban Cycling Institute für die Organisation und die Einladung zur Konferenz.

Im Fachpanel “Show me the numbers! Data and models for cycling mobility” stellten sich neben BikeDetect weitere Ansätze der TU München sowie der TU Dresden vor. Foto: Annarita Leserri.